
Lesezeit 6 Minuten / Lars Buchwald / 10.07.2025
Ein Faktencheck: Die Wahrheit über Lockpicking
Inhalt des Beitrages
→ Ein Faktencheck: Die Wahrheit über Lockpicking
→ Warum Lockpicking so viele begeistert – auch mich
→ Eins ist klar: Lockpicking ist legal. Punkt.
→ Aber wie ist die öffentliche Wahrnehmung – und warum Hollywood dabei kräftig nachhilft
→ Was wirklich passiert: Die Realität sieht komplett anders aus
→ Wer Lockpicking wirklich nutzt – und warum das nichts mit Einbruch zu tun hat
→ Was passiert, wenn Lockpicking falsch verstanden wird?
→ Unsere Haltung bei Multipick? Glasklar.
→ Lockpicking ist eine Technik, die viel Spaß macht aber auch Verantwortung mit sich bringt
Wer mal einen Actionfilm gesehen hat, kennt die Szene: Irgendein cooler Typ kniet sich vor eine Tür, zieht ein paar schimmernde Werkzeuge aus der Tasche – und zack, Schloss offen. Drei Sekunden, null Widerstand, dramatischer Soundtrack inklusive und manchmal sogar, ohne den zwingend nötigen Spanner.
Zwischen Krimi, Internet und Realität – Leute, bleibt mal locker
Und ich geb’s offen zu: Ich hab bei solchen Szenen früher auch gedacht: „Wow. Das will ich auch können. Einfach dieses Gefühl, wenn ein Schloss klick macht. Die Technik verstehen, mit den Händen denken. Das Thema übt schon eine große Faszination auf mich aus. Bei vielen, die sich zu ersten Mal mit dem Thema Lockpicking beschäftigen, kommt dann unweigerlich die Frage: Ist Lockpicking überhaupt erlaubt? Machen das nicht nur Einbrecher? Nein. Und noch mal nein. Aber weil das Thema so viele Mythen mit sich rumschleppt, machen wir’s heute mal ganz gründlich – aber ohne Jurastudium, versprochen.
Warum Lockpicking so viele begeistert – auch mich
Ganz ehrlich? Es macht einfach Spaß. Dieses ruhige Tasten im Schloss, das Gefühl, wenn sich die Pins langsam bewegen, und dann – Klick! – ist das Ding offen. Das Gefühl erfolgreich zu sein, steigert sich dann noch wenn es ein besonderer Zylinder war, an dem man sich schon gefühlt ewig versucht. Lockpicking ist für viele wie Meditation mit Werkzeug. Für mich übrigens auch, es geht doch nichts über einen ruhigen Abend, gutes Werkzeug und den Zylinder, den man „besiegen“ möchte – genial und für mich der Entspannung pur. Andere Lockpicker sagen: „Das ist wie Schach mit Pins und Stiften.“ Und ja, oft höre ich von Freunden: „Das wollte ich schon immer mal probieren!“ Na dann mach doch – warum nicht? Es ist nicht verboten. Wirklich nicht.
Eins ist klar: Lockpicking ist legal. Punkt
In Deutschland ist das Ganze glasklar: Sie dürfen Lockpicking lernen, üben, ausprobieren. Natürlich dürfen sie auch Lockpicking Werkzeuge kaufen und besitzen. Solange Sie nur an eigenen oder Trainingszylindern arbeiten – kein Problem. Der Besitz von Picks? Zu 100 % Legal. Das Üben an einem alten Zylinderschloss? 100 % Legal. Verboten ist die Nutzung zur Vorbereitung oder Durchführung einer Straftat. Das sollte zwar selbstverständlich sein, aber der Vollständigkeit halber erwähne ich es lieber noch einmal ausdrücklich. Aber das gilt auch für Küchenmesser, Hammer oder Schraubendreher.
In anderen Ländern sieht’s ähnlich aus: Z.B. USA, Frankreich, Österreich, Niederlande – Lockpicking ist nicht verboten. Wer reist, sollte sich aber vorher über die genaue Lage informieren. Nicht überall wird mit so viel Fingerspitzengefühl differenziert. → Rechtslage hier im Überblick
Aber wie ist die öffentliche Wahrnehmung – und warum Hollywood dabei kräftig nachhilft
Das Problem dabei: Dank Filmen und Serien haben viele ein völlig falsches Bild vom Lockpicking. Da geht’s immer wie im Schnelldurchlauf – keine Fehlversuche, keine gebrochenen Picks, kein Fluchen mit Schweiß auf der Stirn. Und so kommen dann in Foren Fragen wie: ‚Geht das wirklich so einfach?‘ oder ‚Brauchen das nicht nur die Einbrecher? Na ja, sagen wir mal so: Einbrecher brauchen’s nicht – und tun’s auch nicht.
Was wirklich passiert: Die Realität sieht komplett anders aus
Einige Fakten gefällig? Weniger als ein Prozent aller Einbrüche erfolgen durch Schlossmanipulation – sagt die polizeiliche Kriminalstatistik. Die übrigen 99%? Da reicht oft ein Schraubendreher fürs gekippte Fenster, ein beherzter Tritt gegen die Tür oder schlicht ein Griff zur unverschlossenen Klinke auf der Rückseite des Hauses.
„Lockpicking ist bei Kriminellen unattraktiv – zu langsam, zu auffällig, die nutzen andere Möglichkeiten“ – Polizeigewerkschaft, Deutschland
Auch in den USA sieht’s nicht anders aus: Das National Crime Prevention Council schreibt ganz trocken:
„Lockpicking ist keine relevante Methode bei Einbruchsdiebstahl.“
Drehbuchautoren sollten das vielleicht mal googeln, bevor sie wieder einen Super-Agenten zeigen, der mit einer Haarnadel ein Hochsicherheitsschloss öffnet. (Spoiler: funktioniert nicht.)
Wer Lockpicking wirklich nutzt – und warum das nichts mit Einbruch zu tun hat
Lockpicking wird genutzt. Und zwar genau dort, wo zerstörungsfreies Öffnen Schaden verhindern kann:
– Polizei und Sondereinsatzkommandos: Wenn keine wirklich lebensbedrohende Situation vorliegt.
– Schlüsseldienste: Teil des Jobs und eine echte Herausforderung auch für Profis.
– IT-Profis & Security-Freaks: Weil Sicherheit nicht bei der Firewall aufhört und die Neugierde einfach zu groß ist ;-)
– Tüftler, Bastler, Sportler: Ja, Lockpicking ist auch ein Wettkampfsport.
Was passiert, wenn Lockpicking falsch verstanden wird?
So faszinierend Lockpicking ist – so schnell wird’s auch falsch verstanden. Ein Beispiel aus dem wirklichen Leben: Jemand übt mit einem Trainingsschloss auf einer Bank im Park. Jemand anders sieht’s, denkt sich seinen Teil (Beamtendeutsch, Handlungen, die zur Vorbereitung einer Straftat dienen) – und ruft die Polizei. Ergebnis der Aktion: Missverständnisse, viele Fragen, vielleicht sogar Beschlagnahme. Deshalb: Wer übt, sollte wissen, wo. Nicht in der Bahn und nicht vor fremden Türen. Und bitte, bitte keine Videos von echten Hausöffnungen posten. Das ist kein Show-Act. Das ist ein absolutes No-Go.
Unsere Haltung bei Multipick? Glasklar
Wir stehen für legales, ethisches Lockpicking. Für Hobby und im Beruf. Wir fördern Aufklärung und den verantwortlichen Umgang mit unseren Werkzeugen. Und wir arbeiten mit Menschen zusammen, die das genauso sehen – ob Schlüsseldienst oder Sicherheitsbehörde. In der Community gibt es so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz: Keine echten Türen. Keine fremden Schlösser. Keine Heldenvideos von geöffneten Haustüren. Wer das nicht kapiert, hat den Kern der Sache nicht verstanden – und passt nicht zu uns.
Lockpicking ist eine Technik, die viel Spaß macht aber auch Verantwortung mit sich bringt
Es ist eine geniale Technik, Gefühl und am Ende auch Handwerk. Es ist legal, wenn man weiß, was man tut. Und es ist faszinierend – für alle, die neugierig sind, lernen wollen, oder einfach gerne Rätsel Lösen. Nicht illegal und auch nicht gefährlich. Sondern spannend und eine tolle Herausforderung. Sie wollen’s mal probieren? Tun Sie’s, alles, was Sie benötigen finden Sie bei uns.
FAQ – alles was Sie wissen müssen
Was unterscheidet günstige Picks von hochwertigen Profi-Werkzeugen?
Einsteiger-Sets bestehen oft aus weichem Metall, sind schlecht entgratet oder bieten wenig Feedback beim Picken. Profi-Werkzeuge wie die von Multipick bestehen aus gehärtetem Edelstahl, sind präzise gelasert und liefern eine bessere Rückmeldung über die Pins im Schloss – entscheidend für sauberes Arbeiten.
Wie sicher sind moderne Schlösser gegen Lockpicking geschützt?
Hochwertige Zylinder setzen auf technische Schutzmechanismen wie Parazentrische Schlüsselprofile, Spulenfedern, Hantelstifte oder Magnet-/Elektrokomponenten. Dennoch ist kein Schloss absolut pick-sicher – Ziel ist es, die Manipulation so anspruchsvoll wie möglich zu gestalten.
Kann man auch digitale oder elektronische Schlösser picken?
Jein. Elektronische Systeme können nicht klassisch gepickt werden, wohl aber durch andere Methoden wie Decoding, Bybass-Techniken oder Schwächen in der Software. Für Lockpicker liegt der Fokus jedoch meist auf mechanischen Systemen, da diese die „haptische Herausforderung“ bieten.
Gibt es eine Altersgrenze für das Lockpicking-Hobby?
Rechtlich nicht – aber bei Workshops und Veranstaltungen gilt oft ein Mindestalter von 16 oder 18 Jahren. Entscheidend ist ein verantwortungsvoller Umgang. Viele Jugendliche entdecken Lockpicking als spannendes Technik-Hobby – ideal betreut durch Vereine oder Maker-Szenen.
Was ist ein „Rake“ – und warum ist das für Anfänger oft das erste Tool?
Ein Rake ist ein Pick mit gezacktem Profil, der mehrere Pins gleichzeitig beeinflusst – also weniger Präzision, aber mehr Geschwindigkeit bietet. Ideal zum Einstieg, um schnelle Erfolgserlebnisse zu haben. Profis nutzen Rakes vor allem zur Analyse von Schlossmechaniken oder als "First Try"-Option.
Gibt es Meisterschaften oder sportliche Wettbewerbe im Lockpicking?
Ja, weltweit. In Europa etwa bei der ELF (European Lockpicking Championship) oder in den USA beim DEFCON Lockpicking Village. Dabei treten Teilnehmer im fairen Wettkampf gegeneinander an – mit strengen Regeln, Trainingszylindern und klarer Ethik: keine echten Türen, keine illegalen Schlösser.
Was ist „Locksport“ – und wie unterscheidet es sich vom beruflichen Pick-Einsatz?
Locksport ist die sportlich-hobbymäßige Herangehensweise an Lockpicking – vergleichbar mit Schach oder Speedcubing. Im Gegensatz zum Schlüsseldienst oder zur Polizei steht hier nicht das Öffnen unter Zeit- oder Notfalldruck im Vordergrund, sondern Technik, Wissen und Fairness.
Welche Rolle spielen Lockpicking-Communities online?
Sehr große. Foren wie Reddit („Lockpicking“) oder Discord-Server bieten Austausch, Lernvideos und Diskussionen. YouTube-Kanäle wie „@sandman_locksport“ oder „@LockFumbler“ haben eine breite Fangemeinde – wobei auch hier der verantwortungsvolle Umgang und rechtliche Rahmen betont wird.
Was sind „Challenge Locks“ und warum sind sie so beliebt?
Challenge Locks sind absichtlich manipulierte Schlösser mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad – oft von Hobby-Lockpickern selbst gebaut. Sie fördern das Verständnis für Feinmechanik, Kreativität und Geduld. In der Community gelten sie als sportliche Herausforderung mit hohem Lernwert.
Gibt es Berührungspunkte zwischen Lockpicking und IT-Sicherheit?
Definitiv. Viele Security-Experten beschäftigen sich mit Lockpicking, weil physische Sicherheit integraler Bestandteil von Gesamtsystemen ist („Red Teaming“). Wer IT-Systeme schützt, sollte auch wissen, wie einfach Türen – oder Serverschränke – zu öffnen sind, wenn die Mechanik versagt.
Über den Autor
Lars Buchwald ist seit 2006 ein fester Bestandteil des Multipick-Teams, wo er sich mit Leidenschaft und Kompetenz dem Marketing und der Grafik widmet. Als ausgebildeter Grafiker und Werbetexter bringt er eine Fülle von Erfahrungen und Kreativität in seine Arbeit ein, die es ihm ermöglicht, die Botschaften der genialen Werkzeuge auf ansprechende und überzeugende Weise zu vermitteln. Mit einem feinen Gespür für die Bedürfnisse der Zielgruppe lenkt er die Geschicke im Marketing von Multipick. Sein Einsatz ist geprägt von einem hohen Maß an Sensibilität und dem richtigen Riecher zur rechten Zeit.
Als waschechter Bonner ist Lars nicht nur mit der Region eng verbunden, sondern hat auch seine Leidenschaft für die Vermarktung von Sperrwerkzeugen fest in sein berufliches Wirken integriert. Seine Verbundenheit mit der Stadt spiegelt sich in seiner Arbeit wider und verleiht seinen Marketingkampagnen eine authentische, Bonner Note.
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Über Multipick
Von Bonn aus in die Welt. Das war und ist unser Ziel. Multipick wurde 1997 hier gegründet und hat seitdem seinen Sitz und seine Produktion hier am Rhein.
Warum sollten wir von hier weggehen? Jeder, der schon einmal hier war, wird bestätigen, dass es hier sehr schön ist und die Menschen „typisch rheinisch“, weltoffen und freundlich sind. Schon früh begannen wir uns mit den verschiedensten Sperrwerkzeugen zu beschäftigen. Knackrohre und Glocken wurden ausprobiert und viele Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Werkzeugen gesammelt. Egal ob Pickset oder Spezialwerkzeug für Feuerwehr und Schlüsseldienst, am Ende muss die Tür oder das Fenster geöffnet werden. Ganz nach dem Motto, Sie haben das Problem und wir die Lösung. Viele Werkzeuge, egal ob Hobby oder Beruf, werden aus unserem Lager in die ganze Welt verschickt. Öffnungskoffer für den Hausmeister und Schlüsseldienst, Picksets und Lockpicking Zubehör für den Locksport Enthusiasten und Hobbs'sche Haken für den Spezialisten, um den verschlossenen Tresor wieder zu öffnen.
Für unsere Spezialwerkzeuge gibt es tausende verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
TFG-Bleche und Öffnungsnadeln, um die zugefallene Tür wieder zu öffnen. QA Pro 2 und unsere V-Pro Zugschrauben zum Öffnen der abgeschlossenen Tür. Zusätzlich Fräser und Bohrer für den Fall, dass es wirklich nicht anders geht. Viele nützliche Helfer wie Öffnungskarten, Keile, Türfallenspachtel, Türklinkenangeln und Spiralöffner, alles Produkte, die Ihnen helfen, Ihren Job zu machen. Aber auch wenn es mal etwas komplizierter wird, sind Sie bei uns in guten Händen. Produkte wie die Elektropicks Kronos und Artemis sind unsere absoluten Highlights. Wer gerne Bohrmuldenschlösser oder auch Scheibenschlösser öffnet, wird mit dem ARES-System seine Freude haben. Für die Fensteröffnung bieten wir Ihnen die Top-Produkte von Kipp-Blitz an. Beliebt bei Einsatzkräften wie Feuerwehr, THW und Polizei. Viele unserer Werkzeuge werden direkt bei uns hergestellt. Das gibt uns die Freiheit, schnell und kundenorientiert zu produzieren. Keine langen Lieferketten und Abhängigkeiten von Zulieferern. Das hat viele Vorteile für Sie und natürlich auch für unsere Umwelt. Ein Vorteil ist, dass Sie alles aus einer Hand bekommen und wir Ihnen so eine gleichbleibende Qualität bieten können. Das ist auch unser Versprechen an Sie, alles aus einer Hand, Made in Germany, Made in Bonn - versprochen.